Altstadtringtunnel München
Zusammenfassung
Im Zuge von Voruntersuchungen für eine geplante Instandsetzung des Altstadtringtunnels sollten die materialtechnischen Eigenschaften des verbauten Spannstahles ermittelt werden.
Das Projekt
Zur Spannstahlprüfung ließ das begleitende Ingenieurbüro mittels Höchstdruckwasserstrahlen Öffnungsstellen an der Decke des Altstadtringtunnels herstellen. Hierbei wurden der Konstruktionsbeton, das Hüllrohr, sowie der umhüllende Zementleim innerhalb des Hüllrohres entfernt.
Für die weitere Nutzung des Tunnels mussten diese Öffnungsstellen wieder fachgerecht geschlossen und der Spannstahl vor weiterer Korrosion geschützt werden.
Bei dem eingebauten Spannglied handelt es sich um einen spannungsrissgefährdeten Spannstahl vom Typ St145/165, Sigma oval. Beim nachträglichen Verpressen von Spanngliedern mit spannungsrissgefährdetem Spannstahl mittels Zementsuspension können weitere Risse in den Spannstählen auftreten. Die Spannglieder sollten daher mit einem für diesen Zweck geeigneten Spezialharz verpresst werden, womit der Zutritt von Feuchtigkeit als auch der Zutritt von Sauerstoff an den Spannstahl dauerhaft verhindert wird.
Zur Erzeugung eines verpressbaren Raumes wurden Hüllrohrhalbschalen an die bestehenden, aufgetrennten Hüllrohrenden befestigt und in die Hüllrohrhalbschalen Verpressöffnungen hergestellt. Nach Fertigstellung und Abdichtung der Halbschalen wurden die zu verpressenden Abschnitte auf Dichtigkeit überprüft und gleichzeitig das zu verpressende Volumen ermittelt. Zur Herstellung eines Druckpolsters wurden sämtliche Öffnungsstellen mit Spritzbeton reprofiliert. Nach der Aushärtung des Spritzbetons erfolgte das Verpressen mit dem Vakuumverfahren.
Zur Minimierung der Sperrpausen und Behinderung für den innerstädtischen Verkehr mussten die Arbeiten in mehreren Schritten jeweils in Nachtarbeit durchgeführt werden.